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Drachen & Kiting

Worum geht´s denn hier überhaupt?

Es geht um das "steigenlassen" von "Windvögeln" oder auch Drachen (engl. kite). Die Inhalte auf dieser Seite beziehen sich auf Lenkdrachen mit 2 Leinen.

Warum macht der das?

Diese Seite habe ich eingerichtet um Einsteigern in dieses Hobby eine brauchbare Infoquelle zu bieten. Im Internet habe ich nur selten gute Drachenseiten gesehen, die auch für Einsteiger brauchbar sind. Ob die folgenden Infos 100%ig richtig sind weiß ich nicht. Sie beruhen auf meinen Erfahrungen.

Ich will einen Lenkdrachen. Was soll ich kaufen?

Einen Lenkdrachen an dem man lange Freude hat, kauft man am Besten in einem Fachgeschäft. Dort bekommt man eine gute Beratung von Leuten, die wissen wovon sie reden. Der größte Fehler ist der Kauf eines Lenkdrachens in einem Kaufhaus oder Souvenierladen. Dort bekommt man zu 90% nur Müll im High-Tech-Mantel.
Alles geht natürlich mit dem Drachen los. Das ist generell eine Frage des Geldbeutels und des Platzes. Es gibt recht viele Sorten und Arten von Lenkdrachen. Für Einsteiger bieten sich zwei Arten an. Zum einen der klassische Delta-Drachen, wie man ihn häufig am Himmel sieht. Zum anderen eine Lenkmatte. Die Lenkmatte sieht ein wenig wie ein Gleitschirm / Fallschirm aus. Ein Vorteil dieser Matten ist das geringe Packmaß. Während ein Delta-Drachen über Stäbe verfügt, kommt die Matte bis auf wenige Ausnahmen ohne Stäbe aus. Man kann sie einfach nach Gebrauch zusammenfalten und erhält dann ein Paket in der Größe einer Kulturtasche. Das hängt aber von der Größe der Matte ab. Ein weiterer Vorteil ist die Haltbarkeit der Matte. Bei einem Delta-Drachen kann es schon mal vorkommen, daß bei einem Crash der eine oder andere Stab bricht und sogar das Tuch beschädigt wird. Bei der Matte kann es nur zu einer Beschädigung kommen, wenn man das Tuch durch einen spitzen Gegenstand (Glasscherben, Stacheldraht, ...) beschädigt oder man aber direkt in einem Sturzflug auf den vorderen Kammeröffnungen landet. In den Kammern bildet sich dann ein großer Überdruck, der das meist recht leichte und dünne Tuch sprengen kann. Das kommt allerdings nur bei einer Wasserlandung und dann auch nur sehr selten vor.
Für welchen Drachentyp man sich entscheidet, ist eigentlich egal. Wichtig ist, daß der Drachen anfängergerecht ist. Das kann man aber in einem Beratungsgespräch schnell klären. Im Normalfall zeigt einem der Verkäufer auf Anfrage eine größere Auswahl an Drachen. Letztendlich kommt es auch auf den Geschmack des Käufers an. Ein guter Delta für Einsteiger sollte nach meinen Erfahrungen nicht weniger als 50,- Euro kosten.
Ist der richtige Drachen gefunden, fehlen meist noch die Schnüre. Wer daran spart, spart am verkehrten Ende. Die Schnüre müssen zum Drachen und seiner Zugkraft passen. Man sollte sich nicht auf Nylonschnüre einlassen, sondern immer eine Dynema- oder Kevlarschnur verlangen. Das wird aber auch der Verkäufer wissen. Normalerweise werden einem Anfänger fertige Spulen verkauft. Auf diesen Spulen sind je ca. 30 Meter Schnur. An dem einen Ende ist ein Metallhaken (Wirbelkarabiner), an dem anderen Ende fehlt der häufig. Man sollte auf jeden Fall noch die zwei fehlenden Haken erwerben.
Jetzt fehlen nur noch die Griffschlaufen, die ebenfalls auf die Zugkraft des Drachens abgestimmt werden sollten. Auch hier kann der Verkäufer weiterhelfen. Für diese Anschaffung sind ca. 15,- Euro einzuplanen.

Wenn man den Laden verläßt, sollte man seine Geldbörse um mindestens 100,- Euro erleichtert haben.

min. 50,- Euro für den Drachen
ca. 25,- Euro für die Schnur
ca. 15,- Euro für die Griffschlaufen
ca. 2,50 Euro für die Haken

Gerade bei Drachen habe ich gemerkt, daß man zweimal kauft, wenn man zu billig kauft. Es kann natürlich sein, daß ein Laden mal ein tolles Angebot hat. Dann sollte man natürlich zuschlagen. Der Grundpreis des Drachens kann sich je nach Modell auch etwas verschieben. Ich habe schon tolle Geräte für 35,- Euro, aber auch schon Müll für 75,- Euro gesehen. Wie schon erwähnt, die Beratung machts!

Jetzt habe ich den ganzen Kram. Was nun?

Halt! Wer jetzt meint, auf die Wiese zu rennen und die ganze Sache zu starten hat sich geirrt. Ein bischen Arbeit muß man schon noch investieren, wenn das was werden soll. Zuerst die positive Nachricht, der Drachen ist meist schon "ready to fly". Auch die Griffschlaufen sind schon fertig. Man sollte das Zusammensetzen und Zerlegen aber mal zu Hause üben. Ein wenig Arbeit machen die Schnüre. Die haben häufig nicht die gleiche Länge, aber dies ist dringend erforderlich. Um diesen Mißstand zu beheben geht man vor die Tür und sucht sich einen Baum, eine Laterne oder einen Pfeiler. Man befestigt ein Ende einer Schnur an einem Ende der anderen Schnur. Diese nun ca. 60 Meter lange Schnur, die noch auf den beiden Spulen aufgewickelt ist, legt man mit der Verbindungsstelle der beiden Schnüre um den Baum, Pfeiler, etc. und wickelt die Schnur auf beiden Spulen ganz ab. Das geht recht einfach. Man muß ja nur mit den beiden Spulen in der Hand nach hinten gehen bis die Schnur abgerollt ist. Nun enrfernt man die Spulen. Diese dienen nur dem Transport der Schnur, niemals dem Flug des Drachens! An den beiden freien Enden der Schnur befestigt man die Griffschlaufen. Eine Person muß nun dafür sorgen, daß das Verbindungsstück der beiden Schnüre genau in der Mitte des Pfahls ist. Somit ist es so weit von einem weg, wie möglich. Nun dehnt man die Schnüre durch gleichmäßiges, kräftiges ziehen. Nur Mut, eine Schnur mit 50 kp kann schon einiges vertragen. Die Schnur wird sich noch etwas dehnen. Jetzt kann man auch feststellen um welche Länge man die längere Schnur kürzen muß. Ziel ist, wie beschrieben, die Schnüre auf gleicher Länge zu haben.
Um die Schnur kürzen zu können, muß zuerst der Haken, wenn er denn schon befestigt wurde, entfernt werden. Dann löst man den Knoten (merken, der muß hinterher wieder genauso aussehen) und entfernt die Ummantelung. Das ist dieser Stoffschlauch am Ende. Nun kürzt man die Schnur mit einer scharfen Schere. Versuchen sie nicht das Ende der Schnur mit einer Flamme zu versiegeln. Wenn die Schnur einmal brennt, ist sie in wenigen Sekunden zu kurz. Besser geht das mit dickflüssigem Sekundenkleber. Ein winziger Tropfen sollte reichen. Man kann dann das Ende der Schnur etwas spitz formen, damit man die Ummantelung wieder aufschieben kann. Nun muß man den Knoten wiederherstellen. Es ist darauf zu achten, daß die Ummantelung mitgeknotet wird. Sie verhintert das reißen der Schnur am Knoten. Zum Schluß befestigt man den Haken wieder am Ende der Schnur.
Eine besondere Beachtung verdient das Aufwickeln der Schnur. Man öffnet zunächst einen Haken und hakt ihn, etwa 20cm vor dem Ende in die eigene Schnur, ein. Es entsteht eine Schlaufe. In diese Schlaufe legt man die Spule ein und zieht die Schlaufe zu. Jetzt kann man mit dem Aufwickeln beginnen. Drehen sie die Spule. Wickeln sie auf keinen Fall die Schnur auf indem sie die Schnur um die Rolle legen!!! Wenn die Schnur wieder auf der Spule ist, kann man wieder eine Schlaufe machen und diese um die Spule legen und festziehen. Die Schnur ist damit fertig. Diese ganze Aktion sollte nicht mehr als eine Stunde gedauert haben.

Ich will jetzt starten. Wie geht das denn nun?

Man sucht sich am Besten eine Tag aus, an dem der Wind konstant und mäßig stark ist. Eine geschnittene Wiese oder auch ein leerer Strandabschnitt sind für die ersten Versuche gut geeignet. Es ist darauf zu achten, daß man viel Platz um sich rum hat. 50 Meter nach vorn und zu den Seiten sind nicht zu viel. Über Hochspannungsleitungen und Straßen etc. brauche ich - so hoffe ich - wohl kein Wort verlieren. Hat man diesen idealen Ort gefunden, beginnt man mit dem Auspacken. Zu Anfang ermittelt man die Windrichtung. Das geht recht einfach. Man wirf einfach etwas Gras oder Sand in die Luft und schaut in welche Richtung das Zeug wegweht. Da wo das Zeug hinweht, muß der Drachen hin. Man rollt zunächst die Schnüre ab. Das geht sehr gut zu zweit. Einer hält die Enden fest, der andere macht sich mit dem Wind im Rücken auf den Weg. Wenn der Assistent schon mal rennt, kann er auch gleich den Drachen, den man noch nicht zusammenbauen sollte mitnehmen. Ist die Schnur komplett abgerollt, entfernt man die Spulen und befestigt den Drachen, den man zuvor vor Ort zusammengebaut hat, an den Enden der Schnüre. Dabei ist darauf zu achten, daß die Schnüre sich nicht überkreuzen. Sie müssen auf der ganzen Strecke parallel nebeneinander liegen. Am anderen Ende befestigt man derweil die Griffschlaufen. Das System sollte, wenn es richtig montiert wurde nun flugfertig sein. Am Besten kontrolliert man noch einmal die Schnüre auf richtige Ausrichtung. Wenn man an der rechten Schnur zieht, muß sich auch die rechte Seite des Drachens bewegen. Das gleiche passiert dann auch links. Man sollte auch noch einmal kurz überprüfen, ob der Wind dem Piloten in den Nacken und dem Assistenten ins Gesicht weht. Jetzt ist man fertig zum "Takeoff".
Man bittet den Assistenten, den Drachen weiterhin festzuhalten und zieht an beiden Schnüren, bis diese den Boden nicht mehr berühren und gespannt sind. Der Assistent kann den Drachen nun recht hoch halten und loslassen. Es ist nicht nötig wie ein Irrer durch die Gegend zu rennen um den Drachen in die Luft zu bekommen. Es ist auch nicht nötig, man sollte es sogar vermeiden, den Drachen nach oben zu werfen. Das wird der Drachen ganz von allein machen. Dafür hat man ja auch genug bezahlt, oder? Nach ein paar Starts hat man das aber schon recht gut drauf. Es ist unbedingt zu vermeiden, den Drachen mit den Spulen zu fliegen. Diese Spulen könnten bei starken Zugbelastungen brechen. Die Schlaufe würde sich um die Finger ziehen und diese durchtrennen. Auch ein "mehr Schnur geben" zur Höhengewinnung ist nicht drin. Man hat eine feste Länge. Das ist nicht zu ändern.

Hilfe, das Ding fliegt nun, aber wie lenke ich???

Das Lenken ist erschreckend einfach. Der Drachen fliegt so lange vorwärts, bis er keinen Wind mehr greift. Das ist von ganz rechts vom Piloten, über den Kopf des Piloten hinweg bis nach ganz links. Man nennt das den Windfensterrand. Das ist zugleich der mögliche Aktionsradius. Hat man diesen Rand erreicht, wird der Drachen in der Luft stehenbleiben. Um diese Stelle zu verlassen, muß man den Drachen wenden. Nun zum Lenken, ziehe ich etwas an der rechten Schnur, wird sich der Drachen rechts herum im Kreis drehen. je mehr ich ziehe, desto kleiner wird der Kreis. Mit der linken Schnur geht das natürlich auch. Wenn ich nur kurz lenke, kann ich den Drachen in jede beliebige Richtung bringen. von da aus geht es aber immer vorwärts weiter. So einfach ist das...
Wenn man mal eine Pause braucht, aber nicht neu starten will, kann man den Drachen über seinen Kopf bringen. Dort zieht er nicht mehr so und bewegt sich auch nur sehr langsam.

Ich bin total fertig. Wie kann ich landen?

Das Landen ist nicht schwer. Man fliegt einfach zum seitlichen Windfensterrand und lenkt den Drachen langsam nach außen. Der Drachen sinkt dann vorsichtig zu Boden.


So, das wars. Ich hoffe es hilft. Viel Spaß beim testen.

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